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28 Minuten

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ART
Di, 30.07.2024 | 03:05 - 03:50

Tagesgeschehen (F 2024)

Hässlich, schamlos oder anstößig: Kontroversen um öffentliche Kunst Hätten die Pariser über den Bau des Eiffelturms abgestimmt, wäre er wohl nie gebaut worden. Das Pariser Wahrzeichen wäre wahrscheinlich als zu hässlich, "nutzlos und monströs" betrachtet worden, wie es in einer damals von Guy de Maupassant und Alexandre Dumas, dem Sohn des gleichnamigen Schriftstellers, unterzeichneten Artikel hieß. Kunstwerke im öffentlichen Raum sind stets umstritten. Teile der Bevölkerung fühlen sich umso mehr dazu berechtigt, Kunstwerke abzulehnen, da sie ohne ihre ausdrückliche Zustimmung mit öffentlichen Geldern finanziert werden. Die Kunsthistorikerin Julie Bawin hat sich in ihrem Buch Art public et controverses (Öffentliche Kunst und Kontroversen) mit zahlreichen Werken und ihren Skandalen befasst. Man erinnere sich zum Beispiel an den Aufschrei bei der Installation der Buren-Säulen im Hof des Palais Royal im Jahr 1986, die von ihren Gegnern als Angriff auf das Kulturerbe betrachtet wurden. Heute geht es bei Protesten gegen öffentliche Kunst eher um die Verletzung der "guten Sitten" und um Prozesse wegen Beleidigung oder kultureller Aneignung seitens antirassistischer Aktivisten, unterstützt von sozialen Netzwerken, die die Polemiken in nie dagewesener Weise verstärken. Das wirft die Frage auf, ob nicht eine der Funktionen der öffentlichen Kunst genau darin besteht, das Publikum zu schockieren? Julie Bawin ist heute in unserer Sendung zu Gast. Weltweite Computerpanne: Sind unsere Systeme ausreichend geschützt? Am 19. Juli 2024 stand die Welt plötzlich still. Flugzeuge blieben am Boden, der Börsenhandel wurden ausgesetzt, Fernsehsender fielen aus, Krankenhäuser mussten bestimmte Abteilungen schließen ... Eine gigantische Computerpanne legte zahlreiche Infrastrukturen und Unternehmen lahm. Die Ursache war ein fehlerhaftes Update der Software Falcon Sensor des texanischen Unternehmens CrowdStrike, einem Zulieferer von Microsoft. Der Fehler betraf alle Computer und Server, die das Betriebssystem Windows verwendeten. Spektakulär war nicht die Art der Panne, sondern die Geschwindigkeit, mit der sie sich ausbreitete. Die Wirtschaftswissenschaftlerin Sarah Guillou bezeichnete das Ereignis als "erste globale digitale Epidemie". Ihrer Meinung nach liegt das Problem in der Konzentration der Branche, was die gegenseitige Abhängigkeit und damit das Ausmaß der Folgen im Problemfall erhöht. Obwohl die Panne behoben wurde, wirft sie Fragen auf: Sind unsere Computersysteme ausreichend gegenüber allgemeinen technischen Ausfällen oder groß angelegten kriminellen Angriffen geschützt? Ist unser hohes Maß an Vernetzung ein Indikator für Stärke oder für Verwundbarkeit? Darüber diskutieren wir heute Abend mit unseren Gästen. Und zum Abschluss der Sendung zeigen wir Ihnen die interessanten und humorvollen Beiträge von Marjorie Adelson und Justin Morin.