Tina
Biografie (USA 2021)
Anna Mae Bullock: Wie sie zu Tina Turner wurde, welche Opfer sie erbrachte und wie sie mit nichts ausser ihrem Künstlernamen im Alter von 44 Jahren mit ihrer Karriere nochmals einen Anlauf nahm, um als erste Rocksängerin die Stadien zu füllen, und zuletzt in Rio de Janeiro unter freiem Himmel nicht weniger als 186'000 Zuschauende begeisterte – das ist der Inhalt dieses Dokumentarfilms von Daniel Lindsay und T. J. Martin. "Tina" zeigt aber mehr, lässt erkennen, welch singuläres Talent diese Musikerin beseelt hatte, mit welch einer Hingabe Tina Turner als Sängerin wirkte und auf der Bühne zum Vulkan wurde, welchen Einfluss sie ganz generell auf die R&B- und Rockmusik des 20. Jahrhunderts hatte. So auch exemplarisch auf den Song "What's Love Got to Do with It", den die Musikerin sich vom seichten Liedchen einer britischen Popband zu eigen machte, der letztlich zum Ohrwurm, Evergreen und Turners erfolgreichstem Song überhaupt wurde. Auch wenn die amerikanischen Filmemacher mehrere der dunkelsten Kapitel nur streifen, so verschweigen sie doch nicht die traumatisierenden Widrigkeiten, denen Tina Turner sich zeitlebens stellen musste. Angefangen bei Tina Turners Elternhaus, das ihr keine Liebe schenkte, bis hin zur Missbrauchsbeziehung mit Ike Turner, an dessen Seite sie ihre ersten Erfolge gefeiert hatte, von dem sie sich aber 1981 in einem aufsehenerregenden Interview im "People Magazin" lossagte, nicht ohne ihren Stolz und mit dem einzigen, was ihr geblieben war: dem Namen Tina Turner. Zur Ruhe gekommen am Zürichsee gab Tina Turner im Jahr 2021 Auskunft und blickt auf ihr Leben zurück, in dem sie die schweren Zeiten nicht von den guten aufgewogen sah. Noch einmal trat der Weltstar für ein umfassendes Interview ins Rampenlicht zurück und verabschiedet sich damit von der Öffentlichkeit, die ihr zu Füssen gelegen ist, auf eine höchst gewinnende und persönliche Weise. Am 24. Mai 2023 ist Tina Turner im Alter von 83 Jahren in der Zürcher Seegemeinde Küsnacht verstorben.
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