ARTE Reportage
Tagesgeschehen (F,D 2024)
(1) Argentinien: Im Namen der Wahrheit In Argentinien ist eine einzigartige Bewegung entstanden: Kinder von Folterern während der Militärdiktatur stehen gemeinsam mit den Opfern auf, um die Wahrheit ans Licht zu bringen. Sie wollen das Schweigen brechen und prangern die Verbrechen ihrer Väter während der Jahre der Militärdiktatur an. Und das gegen den Willen der Regierung unter dem Rechtspopulisten Javier Milei, der die Täter von damals entlasten will und die Zahl der Opfer von damals öffentlich anzweifelt. Analía Kalinec gründete die Bewegung Historias Desobedientes, "die Ungehorsamen der Geschichte", um an der Seite der Opfer der Diktatur zu kämpfen. Als Tochter eines ehemaligen Polizisten, der wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurde, will Analía die individuelle Verantwortung der Täter aufdecken. Analías Weg kreuzt sich mit dem von Ana María Careaga, die im Alter von 16 Jahren entführt wurde, als sie schwanger war. Sie wurde vier Monate lang von den Schergen des Regimes gefoltert. Unter ihren Folterern war auch der Vater von Analía Kalinec. Vereint in der Erinnerung an die Schrecken wollen die beiden Frauen die historische Wahrheit bewahren, um zu verhindern, dass sich die Gräueltaten der Vergangenheit eines Tages wiederholen. Tatjana, eine Geschichtsstudentin und aktiv in der studentischen Opposition, schloss sich ihnen an – gegen die Umdichtung der Geschichte durch ihren Präsidenten Javier Milei und für die Rechte der Opfer der Diktatur. (2) Bhutan: Gefahr im grünen Königreich Das Land der heiligen Wälder, der schneebedeckten Gipfel, der Mönche in roten Roben und der hängenden Klöster liegt fast am Rand der Welt, zwischen Indien und China – ein kleines Königreich im Himalaja, ein grünes Paradies. Hier wird der Strom nicht aus fossilen Energieträgern gewonnen, sondern zu 100 Prozent aus Wasserkraft. Bhutan erzeugt den Strom mithilfe seiner fünf Staudämme, die das Wasser aus den Gletschern des Himalayas aufhalten. Doch trotz alledem leidet auch Bhutan unter den Folgen des Klimawandels. Unterhalb der bis zu 7.500 Meter hohen Gipfel liegen 700 Gletscher und fast ebenso viele Gletscherseen. Diese füllen sich immer mehr durch den Klimawandel, so sehr, dass Wissenschaftler vor "Berg-Tsunamis" warnen. In einer Höhe von fast 5.000 Metern zeigen bhutanische Wissenschaftler die Gefahr: Würde der See überlaufen, dann flössen Millionen Kubikmeter Wasser in das darunter liegende Tal, tausende Menschen könnten ertrinken. Nun sucht Bhutan nach einer Lösung, um die Gefahr anzuwenden.
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