Jedes Jahr im Juni
Romanze (D 2013)
Seit den 70er Jahren besucht Elke regelmäßig im Juni ihre Verwandten in der DDR. Dabei lernt sie Gregor kennen. Die beiden sind verheiratet, beginnen dennoch eine Affäre. Jahr um Jahr nehmen sie sich Zeit für ihre heimliche Liebe und entfliehen dem Alltag. Dann fällt die Berliner Mauer. Hat ihre Liebe im vereinten Deutschland eine Chance? Bei einem Verwandtenbesuch in der DDR 1971 lernt die junge Hausfrau und Mutter Elke (26) aus Bayern den Tischler Gregor (26) aus Dessau kennen. Trotz ihrer verschiedenen Lebenswelten verlieben sich die beiden ineinander. Doch die Hürden für ihre Liebe sind von Anfang an enorm: Beide Paare sind verheiratet, beide sind Eltern von jeweils zwei Kindern. Elke lebt in der katholisch-konservativen Bürgerlichkeit der Bundesrepublik; Gregor arbeitet sich ab an der ideologischen und sozialen Enge der DDR, für die er so manches Opfer bringen muss. Lediglich Elkes Schwägerin Juliane (25) ist in die geheime Beziehung eingeweiht, während die innerdeutsche Grenze die Liebenden trennt und eine regelmäßige Kommunikation verhindert. Nur einmal im Jahr schaffen Elke und Gregor einen Freiraum für die Liebe. Fernab vom Alltag und von allen Systemzwängen in Ost und West leben sie Leidenschaft, Neugier und innere Freiheit. Trotzdem, oder gerade deshalb, erweist sich Elkes und Gregors Verhältnis als stabil. Beide entwickeln sich weiter, durchleben familiäre und berufliche Krisen, verändern sich innerlich und äußerlich durch die bewegte deutsch-deutsche Geschichte hindurch. Doch als Julianes Ehemann Helmut befördert wird und Zugang zu Geheimen Verschlusssachen erhält, darf Elke plötzlich nicht mehr einreisen. Die einzige Chance für Elke und Gregor, ihre Liebe zumindest zeitweise aufrechtzuerhalten, ist eine Reise in die Tschechoslowakei, wo die beiden in der Einsamkeit einer leeren Prager Wohnung wieder zueinander finden, erfüllt von Abenteuer und romantischem Leichtsinn. Aber das intime Glück wird bald nicht nur von Eifersucht und Trennungsschmerz getrübt, auch Elkes prekäre finanzielle Situation setzt jede weitere Planung aufs Spiel. Als ein paar Jahre später auch noch Gregors Familie die Härte der Staatssicherheit zu spüren bekommt, ist seine bescheidene Existenz genauso bedroht wie seine Ehe. Mit der Berliner Mauer fallen schließlich auch die Grenzen von Elkes und Gregors Liebe, aber ebenso die Grenzen, die sie vor Alltag, Routine und Langeweile geschützt haben. Die Wiedervereinigung stellt beide vor eine harte Probe. Gregor eröffnet Elke schweren Herzens, dass er nun endlich die Chance hat, mit seiner Frau die Träume zu verwirklichen, an denen sie das System all die Jahre gehindert hat. Hat ihre Beziehung ohne die Mauer überhaupt eine Zukunft oder war es vor allem die Trennung, die sie über all die Jahre in ihrer gegenseitigen Sehnsucht verbunden hielt? Im vereinten Deutschland müssen sich die Liebenden nun entscheiden, wie viel sie für ihre Gefühle noch zu opfern bereit sind.
- Katharina Wackernagel (Elke Richter)
- Peter Schneider (Gregor Pohl)
- Katharina Spiering (Juliane Richter)
- Matthias Walter (Helmut Richter)
- Sebastian Nakajew (Frank Hartung)
- Ingrid Sattes (Barbara)
- Tilmar Kuhn (Grenzer)
- Robin Meisner (Junger Tscheche)
- Thomas Schwetje (Junge Liebende)
- Robert Mika (Kellner)
- Maximilian Nowka (Zollbeamter)
- David Nádvornik (Passant)
- Almut Queitsch (Hotelangestellte)
- Katja Schaefer (Geldwechslerin)
- Ryszard Wojtyłło (Rezeptionist)
- Bettina Kenney (Young Lover)
- Thomas Schwetje
- Marcus O. Rosenmüller
- Thomas Schwetje (first assistant director)
- FSK 6