Alt wird Neu – Neues Leben für historische Gebäude
Sakralbauten
Architektur (D 2023)
Das postindustrielle Zeitalter hat auch die Säkularisierung mit sich gebracht, so dass neben zahllosen Industriegebäuden auch viele ehemalige Kirchen und Klöster als Wohnhäuser, Hotels, Restaurants oder sogar Fitness-Center fungieren. Dass und wie diese meist aufwendig gebauten religiösen Stätten umgenutzt werden, ist ein Indikator für den Zeitgeist, dafür, wie sich die Bedürfnisse und kulturellen Werte der Gesellschaft gerade verändern. Die Beispiele zeigen aber auch, dass der gelungene Umgang mit der kulturhistorisch wertvollen Bausubstanz respektvoll-sensibel und mutig-radikal zugleich sein kann. Wohnen unter Kirchenfenstern, Tanzen unter der Kanzel, Cocktails unterm Altar: Die dritte Folge zeigt eine sakrale Kriegsruine, die zusammen mit moderner Nachkriegsarchitektur ein spannungsreiches Ensemble bildet (Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche Berlin, Architekten: Franz Schwechten, Egon Eiermann). Eine Kirche, in der sich heute ein Restaurant befindet (GlückundSeligkeit, Bielefeld). Eine mittelalterliche Backsteinkapelle, die einen modernen Zwilling mit Cortenstahl-Fassade erhielt und jetzt ein Kulturzentrum ist (Les Brigittines, Brüssel, Architekt: Andrea Bruno). Eine Nachbarschaftskirche, die zum komplexen Wohnraum umgebaut wurde (Jakobus Kerk, Utrecht, Zecc Architects). Ein anglikanisches Gotteshaus im Greek Revival Stil, in das ein Food Market eingezogen ist (Mercato Mayfair, London, Architekt: John Peter Gandy). Ob Mahnmal, Performance-Center, Design-Refugium oder Tempel der Gaumenfreuden: Die gezeigten Projekte bringen neues Leben in nicht mehr genutzte Sakralbauten.