Die Macht der Superreichen
Die Medici
Gesellschaft (GB 2022)
Über Jahrhunderte gehören sie zu den mächtigsten Dynastien Europas. Intrigen, politisches Kalkül und diplomatisches Geschick – keine Familie beeinflusst die Renaissance wie die Medici. Cosimo Medici bekleidet kein offizielles Amt, trotzdem beherrscht er die Stadt Florenz. Mit politischem Genie und Diskretion ist er seinen Gegnern immer einen Schritt voraus. Über Jahrhunderte bestimmt seine Familie die Geschicke Europas mit. Geldverleiher und Bankiers, skrupellose Manipulatoren, Mäzene von Kunst und Kultur, die die Renaissance in Florenz erst möglich machten, Päpste und Fürsten – die Dynastie der Medici hat viele Gesichter. Als Cosimo Medicis Vater zum Finanzier eines Papstes wird, beginnt der unaufhaltsame Aufstieg der Familie. Ihr Bankhaus, die Banco Medici, eröffnet Filialen in ganz Europa. Cosimo Medici unterhält ein eng verzweigtes Netzwerk aus Informanten, umgarnt den Stadtadel und das einfache Volk. Als Mäzen finanziert er Bauwerke, Wissenschaft und bedeutende Künstler der Renaissance. Eine Tradition, die seine Nachkommen fortführen: Unter der Patronage der Medici arbeiten Größen wie Michelangelo, Donatello und Leonardo da Vinci. Die dankbaren Genies stilisieren die Finanziers in ihren Werken zu Königen und Heiligen. Beim Volk tritt Cosimo als reicher, aber bescheidener Bürger des Stadtstaates auf, doch das verschleiert nur seine wahre Macht: Schleichend übernimmt er die Kontrolle in der Stadt. Seine Feinde, die alten Herrscherfamilien, können dem Manipulator und Taktiker nicht das Wasser reichen: Jeder Verschwörung ist er einen Schritt voraus. Spätere Generationen der Medicis greifen ganz offen nach der Herrschaft: Sie steigen zum Hochadel auf und besetzen die Zentren der Macht. Die Medicis bringen über die Jahrhunderte Großherzöge der Toskana, zwei Königinnen und drei Päpste hervor. Im 18. Jahrhundert endet die Dynastie der Medici, doch sie prägen die Welt bis heute: Die Medicis hinterlassen unzählige Bau- und Kunstwerke als Zeichen ihrer Macht, begründeten das moderne Bankwesen und formten die europäische Finanzwelt. Superreiche prägen die Geschichte seit Jahrhunderten. Sie finanzieren Innovation, Kunst und Kriege. Ihre Lebensgeschichten erzählen von Macht, Intrigen und Skandalen – so macht Geld Geschichte.