Die Höhle der Löwen

Verschiedenes (D 2024)
Ob vegane High-Protein-Fertiggerichte von Schauspieler Steve Windolf, eine nachhaltige Lunchbox, Frühchenkleidung, ein cleveres Trainingsgerät gegen Schmerzen oder eine Sicherheits-App für das Nachtleben: Fünf mutige Gründerteams treten vor die Investorinnen und Investoren und kämpfen für ihre Herzensprojekte. meinmaikämpfer aus Waltershausen Jennifer (30) und Oliver Tlusteck (33) Angebot: 120.000 Euro für 20 Prozent der Firmenanteile Löwen: Janna Ensthaler, Tijen Onaran, Ralf Dümmel, Nils Glagau und Tillman Schulz Manchmal fließen selbst bei harten Business-Verhandlungen die Tränen, wenn hinter einer Geschäftsidee eine bewegende Geschichte steckt: Mit gerade einmal 440 Gramm kam der Sohn von Jennifer (30) und Oliver Tlusteck (33) 16 Wochen zu früh auf die Welt und hatte damit keinen leichten Start ins Leben. Mit diesem Schicksal sind sie nicht allein, wie Jennifer sagt: "Jedes zehnte Kind in Deutschland wird als Frühchen geboren und das sind ca. 65.000 Kinder pro Jahr." Frühgeborene benötigen nach der Geburt besonders viel Nähe, Geborgenheit und körperliche Wärme. Eine zentrale Rolle spielt dabei das sogenannte Känguruhen, eine Methode, bei der die Eltern ihr Kind – sobald es medizinisch stabil genug ist – aus dem Inkubator nehmen, um mit ihnen nackt liegend auf der eigenen Brust zu kuscheln. Dabei ist es jedoch entscheidend, dass der kleine Körper – insbesondere der empfindliche Kopf – gut vor dem Auskühlen geschützt wird. Doch gerade hier beginnt die Herausforderung: Viele herkömmliche Kleidungsstücke sind zu groß und ungeeignet für Frühchen mit einem Kopfumfang von nur etwa 20 Zentimetern. "Es war Omas gehäkelter Eierwärmer, der damals Raphaels Kopf schützte", erinnert sich Oliver. So entstand die Idee zu meinmaikämpfer: Kleidung und Alltagslösungen für Frühchen und Kinder mit besonderen medizinischen Bedürfnissen. Mützchen für Köpfe mit nur 20 cm Umfang, Bodys mit Klettverschlüssen, die für Kabel und Schläuche geeignet sind, Tracheostoma-Halstücher, die zugleich schützen und atmen lassen. Das Schicksal der Familie berührt die Löwinnen und Löwen sehr. Besonders Janna Ensthaler trifft der Pitch direkt ins Herz, denn die Erinnerungen an ihre jüngste Tochter, die nach der Geburt in einem Inkubator lag, werden wieder allgegenwärtig. Doch sehen die Investoren in meinmaikämpfer auch einen Investment-Case? Für 120.000 Euro bieten Jennifer und Oliver Tlusteck 20 Prozent der Firmenanteile an. Reflexit aus Bonn Fovad Karimi (41) und Adrian Göldner (31) Angebot: 150.000 Euro für 12,5 Prozent der Firmenanteile Löwen: Dagmar Wöhrl, Tijen Onaran, Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel und Nils Glagau Mit Reflexit haben die Gründer Fovad Karimi (41, Personal- und Kick-Box-Trainer) und Adrian Göldner (31, Online-Marketing-Experte) ein innovatives und kompaktes Trainingsgerät zur gezielten Vorbeugung und Linderung von Handgelenksschmerzen, Tennisarm und Golfer-Ellenbogen entwickelt. Damit sollen die Muskulatur und Sehnen im Unterarm, Handgelenk und Ellenbogen gekräftigt und gedehnt werden – und das nur mit wenigen Minuten Training pro Tag. Die Idee entstand aus einem selbstgebauten Trainingshilfsmittel, das Fovad während seiner aktiven Kampfsportzeit half, eigene Beschwerden zu lindern. Gemeinsam mit Physiotherapeuten und Orthopäden wurde daraus in drei Jahren Entwicklungsarbeit ein marktreifes Produkt. Reflexit besteht aus zwei Griffen und drei austauschbaren Widerstandsfedern, die durch kontrollierte Rotationsbewegungen tief liegende Muskulatur aktiviert. Die Zielgruppe reicht von Freizeit- und Profisportlern über Musiker und Gamer bis hin zu Büroangestellten mit einseitigen Belastungen. Die Gründer bitten zur ersten Übungsstunde mit ihrem Reflexit und die Löwen spüren direkt, wie die Muskeln arbeiten. Carsten Maschmeyer: "Da werden aber ein paar Muskeln bewegt – ich habe gar nicht gewusst, dass ich die überhaupt habe." Ralf Dümmel: "Was super interessant ist: Wenn man anfängt, geht es ganz leicht und denkt, das mache ich jetzt stundenlang. Aber nach 30 Sekunden merkt man es aber schon ganz deutlich." Mit ihrer Teilnahme bei "Die Höhle der Löwen" suchen die Gründer nicht nur 150.000 Euro für 12,5 Prozent der Firmenanteile, sondern vor allem strategische Unterstützung für den Schritt in Einzelhandel, Apotheken und Sanitätshäusern sowie Teleshopping. Patron aus Pfronten Raphael Vogler (32) und Martin Säckl (32) Angebot: 100.000 Euro für sieben Prozent der Firmenanteile Löwen: Tijen Onaran, Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel, Nils Glagau und Tillman Schulz Zwei Gründer, eine Mission: Natur genießen – ohne Müll. Das Allgäuer Start-up Patron bringt bei "Die Höhle der Löwen" nicht nur ein innovatives Produkt mit, sondern auch eine Bewegung: Gründer Martin Säckl und Raphael Vogler setzen mit ihrer multifunktionalen Edelstahl-Lunchbox Patron und ihren bundesweiten Aufräumaktionen ein starkes Zeichen für Umweltschutz. Was als private Aktion mit Freunden begann, ist inzwischen zu einer großen Klimainitiative gewachsen: Über 50.000 Menschen haben sich an den von Patron organisierten Aufräumtouren beteiligt. Gemeinsam wurden bereits über 16.000 Kilometer Wegstrecke gesäubert und schätzungsweise 20 Tonnen Müll gesammelt. Die beiden passionierten Wanderer lieben die Natur. "Draußen kommen wir zur Ruhe und schöpfen Kraft für die großen Projekte, die wir uns vornehmen. Was uns aber gar nicht gefällt, ist der Müll, den wir in der Natur finden", sagt Mitgründer Martin Säckl. Auf ihren Touren stellen sie fest: Es wird immer mehr Müll und es ist längst nicht mehr nur ein Problem der Ozeane, sondern auch der Wälder und Wiesen. Passend zur Vision einer plastikfreien Natur entwickelten die Gründer den Patron: die erste Müll-beseitigende und multifunktionale Lunchbox. Gefertigt aus Edelstahl mit Schneidebrett aus Nuss- oder Buchenholz und integriertem Messer wird der Patron durch den patentierten Verschlussmechanismus mit einem Handgriff zu einem kleinen Tisch. Optional kann der Patron durch einen hochwertigen Edelstallrost und integrierter Gasleitung erweitert werden und wird so wohl zum kleinsten und mobilsten Grill der Welt verwandelt. Über eine Million Euro Umsatz erzielte das Start-up bereits mit dem Verkauf der Box. "Doch wir stehen noch am Beginn unserer Wanderung und wollen jetzt nach ganz oben auf den Gipfel", so Raphael Vogler. Dafür pitchen die Gründer bei "Die Höhle der Löwen" um 100.000 Euro für sieben Prozent der Firmenanteile. KRAFTFUTTER aus Berlin Steve Windolf (42) und Konrad Geiger (55) Angebot: 150.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile Löwen: Dagmar Wöhrl, Judith Williams, Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel und Tillman Schulz Kein Geringerer als der bekannte deutsche Schauspieler Steve Windolf (42, "Neuer Wind im Alten Land", "Starfighter – Sie wollten den Himmel erobern", u. v. m.) bringt die Löwinnen und Löwen heute so richtig in Bewegung. Mit wilden Vokuhila-Perücken, neonfarbenen Schweißbändern und einer Runde Aerobic entführt der Gründer die Investorinnen und Investoren in seine 80er-Fitness-Markenwelt, um gemeinsam mit Chefkoch Konrad Geiger (55) KRAFTFUTTER zu präsentieren. Die Idee zu dem Produkt hatte Steve Windolf in einer Ritterrüstung auf einem weißen Pferd: "Ich habe in der Zeit einen Mittelalterfilm gedreht und wollte eigentlich aussehen wie Arnold Schwarzenegger. Das ist mir allerdings nicht gelungen, weil ich die richtige Ernährung einfach unterschätzt hatte. Denn der Erfolg eines guten Muskelaufbaus liegt nicht unbedingt im Gym, sondern vielmehr in der Küche. "Ohne Aufnahme von ausreichenden Proteinen und Kalorien wachsen auch keine Muskeln. Doch die Lust auf das Vorkochen und Protein-Shakes hielt sich in Grenzen. So entstand KRAFTFUTTER – vegane High Protein Meals. "Wer man so viel essen muss für seine Muckis, der soll bitte auch was Gesundes essen", so der Food-Entwickler Konrad Geiger. Die Fertiggerichte beinhalten hochwertige Proteine aus pflanzlichen Quellen wie Linsen, Erbsen, Jackfruit und Sonnenblumenkerne. Pro Packung sind 600 Gramm enthalten und schnell in der Pfanne zubereitet. Doch "Chili Billy", "Prollo Bollo" und "Chicky Ricky" sorgen als Tiefkühl-Produkte für hitzige Diskussionen – und plötzlich wird der Kampf um ein Investment zur echten Zerreißprobe für die Gründer. Eve App aus Stuttgart Nicola Bück und Philippe Orner Angebot: 40.000 Euro für zehn Prozent der Firmenanteile Löwen: Janna Enstahler, Tijen Onaran, Carsten Maschmeyer, Ralf Dümmel und Nils Glagau Das Nachtleben für alle sorglos, unbeschwerter und sicherer machen – das möchten die Gründer Nicola und Philippe mit ihrer Eve-App. "Die Idee ist aus der eigenen Erfahrung entstanden", sagt Co-Gründerin Nicola. "Ich kenne es selbst – man ist allein unterwegs und hat ein mulmiges Gefühl. Dieses ungute Bauchgefühl haben leider viele, besonders Frauen." Philippe ergänzt: "Drei von vier Frauen wurden bereits öffentlich belästigt und über 80 Prozent fühlen sich nicht sicher, wenn sie nachts alleine unterwegs sind." Mit der Eve-App möchten die beiden gemeinsam mit ihrem Mit-Gründer Dennis Herr genau dort ansetzen: Eve begleitet die Nutzer durch den gesamten Abend – von der Bar bis nach Hause. Die App erkennt, ob jemand rennt oder plötzlich stoppt, erinnert regelmäßig daran, den Status zu bestätigen, und benachrichtigt im Notfall den zuvor ausgewählten Sicherheitskontakt. Zusätzlich listet Eve sogenannte Safe Places: Clubs und Bars, die KO-Tropfen-Schnelltests, kostenloses Trinkwasser, Hilfe durch Personal oder einen sicheren Heimweg per Taxi ermöglichen. Vor allem im Raum Stuttgart wurde das Konzept bereits erfolgreich in der Praxis getestet. Für die Weiterentwicklung und den Ausbau in weitere Städte benötigen die Gründer 40.000 Euro und bieten dafür zehn Prozent der Firmenanteile an.
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