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Westart

Westart
WE3
Sa, 03.05.2025 | 18:15 - 18:45

Kultur (D 2025)

Westart aus der Wewelsburg in Büren bei Paderborn: Gebaut wurde die Wewelsburg Anfang des 17. Jahrhunderts von Paderborner Fürstbischhöfen, hoch oben über dem Almetal im Stil der Weserrenaissance. Nach einer wechselvollen Geschichte kaufte der Kreis Büren die Burg und machte im Jahr 1925 daraus eine Herberge und das bis heute bestehende Kreismuseum. In der NS-Zeit erlangte die Wewelsburg eine tragische Berühmtheit. Heinrich Himmler sah in der Burg ein Zentrum für die SS und wollte die Burg als "spirituelles Zentrum" umbauen lassen. Unterhalb der Burg wurde 1939 ein Konzentrationslager errichtet, in dem sich über 1.200 Menschen buchstäblich zu Tode schuften mussten. Heute beherbergt die Burg ein Museum, das die Geschichte der Wewelsburg und ihre Rolle während des Dritten Reiches dokumentiert. Westart-Moderatorin Mona Ameziane schaut sich die Erinnerungs- und Gedenkstätte an, beschäftigt sich mit der Geschichte des Fürstbistums, besucht das Heimatmuseum und trifft dessen Leiter Reinhard Fromme / Cay Rademachers neuer Roman "Nacht der Ruinen": Mit "Nacht der Ruinen" legt Cay Rademacher einen weiteren atmosphärisch dichten Kriminalroman vor, der den Leser in die bewegten Jahre des Zweiten Weltkriegs entführt. Rademacher, bekannt für seine historisch sorgfältig recherchierten Krimis, blickt tief in die Ruinen Kölns und in die seelischen Narben einer zerstörten Gesellschaft. Erzählt wird die Geschichte des jüdischen US-Soldaten Joe Salmon, der vor den Nazis floh und nun in seine alte Heimat Köln zurückkehrt. Dort soll der 24-Jährige einen Mord aufklären, doch bei der Suche nach dem Mörder holt den jungen Mann immer wieder die eigene Vergangenheit ein. / Geschichten aus dem Wiener Wald bei den Ruhrfestspielen: Ödön von Horváths Volksstück ist knapp hundert Jahre alt und beschreibt, wie Menschen in einer Zeit voller Krisen miteinander umgehen. Ein Thema voller Aktualität: Leben wir auch in einer Gesellschaft, die gerade aus ihrer heilen Welt abstürzt? Das inklusive Ensemble des KAWUMM-Projekts erzählt auf seine Weise von Hoffnungen und Sehnsüchten. Dabei setzt die Gruppe – nach einer selbst entwickelten Trilogie endzeitlicher Szenarien – erstmals auf einen literarischen Text. Regie führt wieder Franz-Joseph Dieken, der auch den Text bearbeitet. So kommen unterschiedliche theatralische Mittel zur Geltung und der Humor trotz allem nicht abhanden. / Atelierbesuch bei Simon Schubert: Simon Schubert zeigt seine raumgreifende Papierinstallation "Untiefen des Raums" ab 11.5. im Feld-Haus in Neuss. Der Ausstellungsraum wird durch Schubert in einen White Cube aus weißem gefaltetem Papier verwandelt. Aus dem Papier treten dabei illusionäre architektonische Räume hervor. Das Verschwinden, die Abwesenheit oder die innere Wahrnehmung von Erinnerung sind immer wiederkehrende Themen im Œuvre des Künstlers. Im Zentrum der Rauminstallation steht eine monumentale, begehbare, mit Grafitpulver beschichtete Papierskulptur. Westart besucht den Künstler in seinem Atelier. / "Zwei weibliche Halbakte" von Rénard Luzier: Luziers Graphic Novel erzählt ein Jahrhundert Geschichte aus Sicht des Gemäldes "Zwei weibliche Halbakte" von Otto Mueller. Das Bild wird Zeuge des Aufstiegs und der Machtübernahme der Nationalsozialisten, von staatlichem Antisemitismus und der nationalsozialistischen Diffamierung moderner Kunst als "entartet", von Verfemung, Verzweiflung, Krieg – und vom Überleben. Der französische Karikaturist, Illustrator und Comiczeichner Rénald Luzier alias Luz, bis 2015 bei Charlie Hebdo, hat für seine Graphic Novel eine außergewöhnliche Perspektive gewählt: man sieht nur, was sich unmittelbar vor Otto Muellers Gemälde abspielt. Luz entfaltet damit ein Zeit- und Gesellschaftspanorama und ruft zur Wachsamkeit gegenüber dem Aufstieg der extremen Rechten und allen Formen der politischen und kulturellen Zensur auf.

Thema
  • Westart aus der Wewelsburg in Büren bei Paderborn.
  • Cay Rademachers neuer Roman "Nacht der Ruinen".
  • Geschichten aus dem Wiener Wald bei den Ruhrfestspielen.
  • Atelierbesuch bei Simon Schubert.
  • "Zwei weibliche Halbakte" von Rénard Luzier.
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