Weltspiegel
Auslandskorrespondenten berichten

Tagesgeschehen (D 2025)
Kanada: Ein Trump-sicheres Land nach den Wahlen?: Nachdem US-Präsident Trump mehrfach von der Annexion Kanadas als 51. Bundesstaat gesprochen hat, steht dieses Thema im Zentrum des Wahlkampfs zur Wahl am 28. April. Kanadas Premierminister Mark Carney setzt sich für mehr Distanz zum großen Nachbarn im Süden ein: "Sie wollen unsere Ressourcen, sie wollen unser Wasser, sie wollen unser Land", warnt Carney. Seine liberale Partei strebt den vierten Wahlsieg in Folge an. Auch die Konservativen, die sich anfänglich eher Trump-freundlich geäußert hatten, versuchen nun, mehr Distanz zur US-Regierung zu dokumentieren. Die Zölle, mit denen Donald Trump vor allem die kanadische Metall- und Kfz-Zulieferindustrie überzogen hat, führen inzwischen zu ersten Konsequenzen, Firmen entlassen die ersten Beschäftigten. Einen Tag vor der Wahl in Kanada berichtet der "Weltspiegel" über die Gefühlslage im zweitgrößten Land der Welt. (Autorin: Marion Schmickler, ARD-Studio New York) Im "Weltspiegel"-Podcast geht es um die Wahl in Kanada und um die Gefühle der Kanadier im Streit mit den US-amerikanischen Nachbarn. USA: 100 Tage Trump – wie geht's weiter in den USA? : Donald Trump ist seit 100 Tagen im Amt. Und vor lauter Dekreten, Ankündigungen und Richtigstellungen verlieren selbst erfahrene Beobachter und Beobachterinnen schon mal den Überblick, was der US-Präsident in diesen mehr als drei Monaten alles angeschoben hat. Klar ist aber bei all dem Chaos mittlerweile: Trump verändert die USA – schnell und radikal in vielen Bereichen – politisch, gesellschaftlich und kulturell. Auch an der New Yorker Columbia Universität spüren sie die Folgen. Wie so viele andere Elite-Unis ist die Columbia in das Visier der Regierung geraten. Der Vorwurf: Nach propalästinensischen Protesten habe die Uni nicht klar Stellung gegen Antisemitismus bezogen. Deshalb sind hier gerade 650 Millionen Fördergelder eingefroren. Auch die von Daniella Fodera. Die junge Frau sagt, sie habe nie an Protesten teilgenommen. Sie forscht zu Frauengesundheit, konkret zu Wucherungen in der Gebärmutter. Die Regierung hat eine Liste mit mehr als 200 Wörtern herausgegeben, die nicht mehr genannt werden sollen. Um zum Beispiel Gender-Themen zu unterdrücken. Darunter das Wort: Frau. "Es macht es schwer, Fördergelder für Gebärmutterforschung zu beantragen, wenn man das Wort ‚Frau' nicht benutzen darf", sagt Daniella Fodera. Sie überlegt deswegen, die USA zu verlassen, um ihre Forschungen in einem anderen Land weiterführen zu können. (Autorin: Gudrun Engel, ARD-Studio Washington) – Frankreich: Französischer Atomschirm für Europa? Was denken die Franzosen?Im französischen Hafen Cherbourg befindet sich das Hauptquartier der französischen Atom-U-Boot-Flotte. Die Atom-U-Boote bilden einen wichtigen Teil der französischen Nuklear-Abschreckung. Der nukleare Schutzschirm soll eigentlich nur Frankreich schützen. Präsident Macron will den Schutz auf ganz Europa ausdehnen. Aber kann die Atom-Macht Frankreich diese Rolle übernehmen und wollen die Franzosen dies überhaupt? In Cherbourg sind die Reaktionen eher zurückhaltend: "Ich finde das erstaunlich, dass man eine Waffe, die zur nationalen Verteidigung gedacht ist, auf europäischer Ebene zur Debatte stellt, ohne dass man vorher von einer gemeinsamen europäischen Armee sprechen kann", stellt ein ehemaliger U-Bootfahrer nüchtern fest. Dem Präsidenten unterstellen viele, dass er sich international profitieren will, um von inländischen Problemen abzulenken. Der "Weltspiegel" berichtet über die französischen Atom-U-Boote und die Rolle, die sie vielleicht in Zukunft übernehmen müssen. (Autor: Michael Strempel, ARD-Studio Paris) Indonesien: Rangerinnen im Scharia-Land: In der indonesischen Provinz Aceh herrscht die Scharia, das islamische Recht, das sich auf den Koran beruft. Den Frauen weist die Scharia traditionelle Rollen in der Gesellschaft und in der Familie zu. Geprägt wird die islamische Gesellschaft in der Provinz Aceh durch Männer. Doch in einem Dorf haben sich einige Frauen ihren Platz außerhalb der Familie erobert. Als Team weiblicher Rangerinnen sorgen sie für den Schutz der Urwälder, die durch illegale Rodungen gefährdet sind. "Wir mussten erstmal unsere Männer um Erlaubnis fragen. Denn nach unserer Auslegung des Islam dürfen wir nichts gegen den Willen der Männer machen", erinnert sich Masdalena, die zu den Rangerinnen gehört. Inzwischen sind alle im Dorf stolz, dass sich die Rangerinnen um den Wald kümmern, vor allem die illegale Brandrodung verhindern. Mit Gesprächen, wie sie berichten. Denn das Team der Rangerinnen gilt in ganz Indonesien inzwischen als Vorzeigeprojekt. (Autorin: Elena Kuch, ARD-Studio Singapur) Australien: Trucker-Notstand – jetzt fahren die Frauen: Mit dem Lkw durch die unendlichen Weiten des Outbacks in Australien. Klingt nach einem romantischen Truckertraum. Aber kaum jemand möchte den Job noch machen. Die Speditionsbranche kämpft mit dem heftigsten Personalmangel ihrer Geschichte. Viele der Trucker sind kurz vor der Rente. Die Jüngeren finden Lkw-Fahren unattraktiv. Schon jetzt gibt es darum immer wieder Lieferengpässe auf dem Kontinent und im Rest der Welt. Denn Rohstoffe, Lebensmittel oder Chemikalien, die auch Deutschland aus Australien importieren muss, müssen Down Under erst einmal mit Trucks transportiert werden. Bei der Suche nach Personal bekommen die Speditionen nun Unterstützung von Women in Trucking. Die Organisation will vor allem Frauen den Job hinterm Steuer schmackhaft machen. (Autor: Florian Bahrdt, ARD-Studio Singapur) Chile: "90 sind die neuen 30" – Die neue, goldene Generation: Eliana Busch hat die Frage nicht gehört, vermutlich wegen der Bademütze, die sie trägt. Die Frage: Wie lange willst du so noch weitermachen? Die 90-jährige Chilenin schwimmt auf die Kamera zu und sagt – voller Leidenschaft: "Ich überlege, eine Schwimmmannschaft zu gründen, die in Wettkämpfen antritt." Ein Ende hat sie ganz offensichtlich nicht im Sinn. Eliana repräsentiert eine neue Generation, die immer sichtbarer wird. Mit 60, 70, 80, 90 ist nicht Schluss und es wird auch nicht langsamer gemacht. Alles aus sich herausholen, große Pläne für die Zukunft. Kein rüstiger Rentner zum Belächeln, kein "ach, wie süß". Eliana tritt an bei Schwimmwettkämpfen, zuletzt in Katar. Mit 80 hat sie wieder mit dem Leistungssport angefangen. In ihrer Wohnung sammeln sich unzählige Medaillen. Der Sport koste Energie, gebe aber mehr Energie zurück. Weil sie so gut ist, gibt sie anderen Unterricht. Ein Plus sind die sozialen Kontakte, die brauche es ebenso, um fit zu bleiben. (Autorin: Xenia Böttcher, ARD Studio Rio de Janeiro)
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