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Westart

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WE3
Mi, 05.03.2025 | 01:05 - 01:35

Kultur (D 2025)

Kultur im Turm – Westart bei kitev in Oberhausen Seit fast zwei Jahrzehnten gibt es den Verein "Kultur im Turm" – kurz kitev – in Oberhausen. Ausgehend von seinem Zentrum, dem Wasserturm am Hauptbahnhof, entwickelt und fördert er urbane und soziale Kunst- und Kulturprojekte über Grenzen hinweg. Das interdisziplinäre Team aus Künstlern, Architekten und Kulturschaffenden entwickelt innovative Projekte in den Bereichen Kunst, Musik, Theater und Stadtentwicklung. Besonders bekannt ist kitev für Projekte, die Bewohner und Besucher in kreative Prozesse einbinden. Dazu gehören urbane Interventionen, Künstlerresidenzen sowie soziale und integrative Programme, die sich für eine offene und diverse Gesellschaft einsetzen. Ein besonderes Merkmal von kitev ist die Verbindung von Kunst und Architektur mit gesellschaftlichem Engagement. So wurden leerstehende Gebäude in kreative Räume umgewandelt und gemeinschaftliche Initiativen zur Verbesserung des öffentlichen Raums gestartet. Auch die Arbeit mit Geflüchteten spielt eine wichtige Rolle: kitev unterstützt mit künstlerischen und handwerklichen Projekten deren Integration in die Stadtgesellschaft. Mit seinem offenen und experimentellen Ansatz hat sich kitev zu einem wichtigen kulturellen Impulsgeber in Duisburg entwickelt. Das Projekt zeigt, wie Kunst und Kreativität Städte positiv verändern und Menschen miteinander verbinden können. Westart-Moderatorin Siham El-Maimouni klettert auf den Wasserturm und trifft Agniezka Wnuzcak und Robert, die Mitbegründer von kitev. "Gegen mein Gewissen" von Hannah Brinkmann – Eine Graphic Novel über Zivilcourage und Verzweiflung Hannah Brinkmanns Graphic Novel "Gegen mein Gewissen" erzählt die wahre und bewegende Geschichte ihres Onkels Hermann, der sich Anfang der 1970er Jahre das Leben nahm, weil ihm der Kriegsdienst verweigert wurde Hermann, ein junger Mann mit pazifistischer Überzeugung, beantragt den Status als Kriegsdienstverweigerer. Doch der bürokratische und ideologisch geprägte Prüfprozess stellt ihn vor eine fast unüberwindbare Hürde. Sein Antrag wird abgelehnt, und er wird gezwungen, zur Bundeswehr zu gehen. Der Druck und die Aussicht, gegen sein eigenes Gewissen handeln zu müssen, treiben ihn schließlich in die Verzweiflung. Brinkmann setzt die Geschichte mit minimalistischen, ausdrucksstarken Zeichnungen um. Ihre klaren Linien und die oft düsteren, zurückhaltenden Farben spiegeln die beklemmende Atmosphäre wider, in der sich Hermann befindet. Die Graphic Novel macht nicht nur die emotionale Belastung sichtbar, sondern beleuchtet auch die gesellschaftlichen und politischen Strukturen der Bundesrepublik in den 1970er Jahren, in denen Kriegsdienstverweigerer oft als Feiglinge oder Verräter abgestempelt wurden. Mit Gegen mein Gewissen bringt Hannah Brinkmann eine lange verdrängte Geschichte ans Licht und stellt drängende Fragen zu Moral, Freiheit und staatlicher Willkür. Das Buch ist nicht nur ein persönliches Familienporträt, sondern auch ein wichtiges Zeitdokument, das die Bedeutung von Gewissensfreiheit und den oft hohen Preis für Zivilcourage aufzeigt. Das Buch ist im Avant Verlag erschienen. Maurice de Vlaminck Rebell der Moderne, Ausstellung in Wuppertal Maurice de Vlaminck (1876–1958) ist einer der bedeutendsten französischen Maler der Moderne und war Mitglied der Gruppe der so genannten "Fauves" ("Wilden"), die sich 1905 um Henri Matisse und André Derain zusammenschloss. Das Wuppertaler Von der Heydt-Museum realisiert gemeinsam mit dem Museum Barberini in Potsdam die erste postume Retrospektive des Künstlers in Deutschland und rückt damit eine zentrale Figur der französischen Kunst des 20. Jahrhunderts wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Anhand von mehr als 50 ausgewählten Gemälden vermittelt die Ausstellung "Maurice de Vlaminck. Rebell der Moderne" einen gültigen Überblick über sein gesamtes malerisches Œuvre: von seinen ersten, zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgeführten Kompositionen über seine berühmten fauvistischen Gemälde, die von Cézanne und Picasso inspirierten Experimente mit dem Kubismus bis hin zu seinen letzten Landschaftsbildern, in denen er eine höchst individuelle Spielart des Spätimpressionismus entwickelte. Jacques Tilly. Freigeist. – Ausstellung in Düsseldorf Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums des Comitee Düsseldorfer Carneval e. V. präsentiert das Stadtmuseum Düsseldorf die Ausstellung "Jacques Tilly. Freigeist". Diese Retrospektive bietet einen umfassenden Einblick in das Schaffen des renommierten Karnevalskünstlers und Satirikers Jacques Tilly, der mit seinen politischen Mottowagen für den Rosenmontagszug weit über die Grenzen Düsseldorfs hinaus bekannt wurde. Die Ausstellung umfasst nahezu 500 Exponate. Neben Fotografien seiner berühmten Mottowagen werden auch bisher unveröffentlichte Werke aus Tillys Kinder- und Jugendzeit gezeigt. Ein zentrales Highlight ist die Großskulptur "Putin in der Blutbadewanne" aus dem Jahr 2023, die eindrucksvoll Tillys Fähigkeit demonstriert, aktuelle politische Ereignisse satirisch aufzugreifen. Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Jacques Tilly und Museumsdirektorin Dr. Susanne Anna konzipiert. Sie ermöglicht den Besuchern einen Blick hinter die Kulissen des Wagenbaus, einschließlich Entwurfszeichnungen und Einblicke in den kreativen Prozess. Tilly selbst äußerte sich überrascht darüber, seine für den Moment geschaffenen Wagen nun in musealem Kontext zu sehen. Westart hat Jacques Tilly getroffen.

Thema
  • Kultur im Turm – Westart bei kitev in Oberhausen.
  • "Gegen mein Gewissen" von Hannah Brinkmann – Eine Graphic Novel über Zivilcourage und Verzweiflung.
  • Maurice de Vlaminck Rebell der Moderne, Ausstellung in Wuppertal.
  • Jacques Tilly. Freigeist. – Ausstellung in Düsseldorf.