Frischer Wind auf der Lotseninsel
Menschen (D 2020)
Die Lotseninsel liegt zwischen Ostsee und der Schlei und ist nur mit dem Boot zu erreichen. Es ist Fluch und Segen zugleich. Auch für Ralf Huwe, der die Giftbude leitet, das einzige Restaurant auf der Insel. Der Schleswig-Holsteiner ist verantwortlich dafür, dass immer genügend Nachschub vom Festland auf die Insel kommt: Fisch, Getränke und natürlich Currywurst mit Pommes. Alles muss er mit dem Boot von Maasholm nach Schleimünde bringen und darauf hoffen, dass die Lieferanten pünktlich an der Anlegestelle sind, denn sonst hat Koch Thomas Devich nichts zu tun und die Gäste bekommen nichts zu essen. Und wenn er etwas vergessen hat, muss er noch mal los: wieder mit dem Boot hin und zurück. Doch die Giftbude ist ihm eine Herzensangelegenheit. Deswegen hat er auch Thomas Devich dazu überredet, die Kochmütze wieder vom Haken zu nehmen. Thomas Devich hatte fast 30 Jahre einen Landgasthof in der Nähe von Kappeln, den er verkauft hat. Jetzt kocht er für die Segler und Tagestouristen, die die Schlei-Dampfer auf die Insel bringen. Bis zu 1000 Gäste sind es täglich, da muss alles reibungslos klappen. Neben der Logistik ist auch das Wetter eine Herausforderung, denn davon hängt es ab, ob Ralf Huwe und sein Team 20 oder 100 Essen zubereiten müssen. Ralf Huwe ist Projektleiter bei den Schleswiger Werkstätten, die die Giftbude und das Lotsenhaus gepachtet haben. Immer wieder nimmt er Menschen mit Behinderung auf die Insel, die in der Giftbude mithelfen. Gleich neben der Giftbude hat Hafenmeister Harald Schacht sein Büro. In seinen gut 20 Jahren auf der Lotseninsel hat er schon viel erlebt. Er weist die Segler ein, kassiert die Hafengebühr und schlichtet Streitigkeiten. Die Betreiber haben gewechselt: Wie das wohl wird?