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rec.

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DRS
Mi, 27.11.2024 | 21:05 - 21:40

Religion (CH 2024)

"Kurz bevor wir den Papst auf eine seiner Reisen begleiteten, wurde uns mitgeteilt, wir sollten noch schnell unser Testament schreiben", erzählt Mihovil Blazevic während er auf Patrouille ist. "Da musste ich tief schlucken." Trotz des Risikos, das mit diesem Job einhergeht, hält ihn der Glaube an Gott, die Kameradschaft unter den Gardisten und die spezielle Arbeitswelt schon seit fünf Jahren in Rom. Rund 70 Prozent der Gardisten bleiben jedoch nicht länger als 26 Monate – so lange ist Pflicht. Mihovil Blazevic teilt sich sein Zimmer mit einem anderen Gardisten in der Kaserne. Er kriegt einen Sold von rund 1500 Euro. Privatsphäre hat er wenig und sein Alltag ist geprägt von strengen Regeln und unregelmässigen Arbeitszeiten. Zudem steht die katholische Kirche wegen den Missbrauchsskandalen und konservativen Moralvorstellungen stark in der Kritik. Für Mihovil ist klar, dass die Fehler, die die Institution gemacht hat, aufgeklärt und aufgearbeitet werden müssen. Er möchte seine Rolle als Schweizergardist jedoch von der Politik der Kirche trennen. "Man darf die Institution nicht mit dem Glauben gleichsetzen. Eine Institution kann Fehler machen", sagt Mihovil. Er sehe auch täglich, was die Kirche Positives bewirken kann.